★ Listenlos, oder arbeiten wie ein Meisterkoch

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Das Dreyfus-Modell (engl.,  PDF von Jörg Markowitsch) beschreibt den Wissensstands einer Person in 5 Stufen. Während sich ein Novize buchstabengetreu an Anleitungen hält, agiert ein Experte in meist nach dem Gefühl, seiner Intuition folgend.

Ein Kochlehrling hat Schwierigkeiten mit der Anweisung einen Teelöffel Salz zur Suppe zu geben. Er stellt sich die Frage, welche Art Teelöffel und ob dieser gehäuft oder glatt gestrichen sein soll. Ein Meisterkoch hingeben schmeckt die Suppe ab und gibt eine Priese Salz dazu ohne über Maßeinheiten und Mengen nachzudenken. Seinem Gefühl folgend, passt es einfach.

Mein persönliches Organisationssystem

Nachdem ich erkannt hatte, dass ich meine Arbeit besser organisieren sollte, begann meine Suche nach dem passenden Organisationssystem. Egal welches ich ausprobierte, mangels Erfahrung folgte ich blind den entsprechenden Regeln und Tipps. Dabei dienten mir Listen als Erinnerung an zu erledigende Aufgaben, Zeitabschätzungen der Arbeitsplanung sowie ihre Abarbeitung als Kontrolle und Fokussierungshilfe.

Dieser Ansatz ist zu Beginn für den Novizen sinnvoll und richtig. Mit der Zeit änderte sich aber meine innere Einstellung. Was früher nur mit harten Regeln funktionierte, entwickelte sich zu Gewohnheiten, zu Automatismen. Während die Listen zu Beginn Halt und Kontrolle gaben, kam mit der Zeit eine natürliche Arbeitseinstellung dazu.

Mir war plötzlich viel klarer was meine Ziele sind, welche Schritte im jeweiligen Projekt zu erledigen sind und es fiel mir leichter, die Konzentration und Fokussierung auf die Arbeit zu finden.

Meine Listen

Mir ist vor einiger Zeit aufgefallen, dass meine Listen immer kürzer werden. Daraufhin habe ich mich gefragt, ob ich meinem Organisationssystem noch richtig folge oder ob ich es schleifen lasse. Dabei wurde mir klar, dass Listen für mich nur noch für das Festhalten von Ideen und Gedanken sowie als Erinnerungshilfen für kleinen Besorgungen dienen. Ich setze sie als Braindump ein, um meinen Kopf von Kleinigkeiten freizuhalten. Das tägliche Entlanghangeln an Listen, von Aufgabe zu Aufgabe also die Kontrollfunktion von Aufgabenlisten ist für mich entbehrlich geworden.

Meine Zukunft

Ich weiß nicht genau, wie diese Entwicklung weiter gehen wird. Der natürliche Weg scheint, nur noch Ideen und Gedanken festzuhalten, da sich alles andere durch die persönlichen Gewohnheiten erledigt.

Dein Fazit

Entscheidend ist mit der persönlichen Entwicklung auch das eigene Organisationssystem weiter zu entwickeln. Im Interview beschreibt Jakob Bieling genau diese Entwicklung, wie er von festen Regeln zu seiner eigenen Methode gefunden hat.

Macht Dir also klar, in welcher Entwicklungsstufe sich Du und Dein Organisationssystem befinden. Es ist wichtig, nicht sklavisch Büchern, Regeln und Tipps zu folgen, sondern selbstständig zu entscheiden, wie viel Organisation nötig und wie viel übertrieben ist.

Deine Meinung

Welche Erfahrung hast mit Deiner Entwicklung gemacht? Ich bin sehr gespannt auf Deine Perspektive und Erfahrungen.

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