★ Ideenkiste, oder Sammeln mit dem Überallelefanten
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Kreative Arbeit braucht Zeit. Sie lässt sich selten erzwingen oder kontrollieren. Ideen kommen nicht wenn man es will, sondern wenn sie wollen, spontan, wenn man nicht mit ihnen rechnet. Dies wusste schon das Universalgenie Leonardo da Vinci und führte deswegen seine berühmten Notizbücher (engl.), in denen er alle seine Einfälle festhielt.
Die berühmte Choreographin Twyla Tharp (engl.) nutzt zum Ideensammeln eine einfache Plastikkiste. Im Vorfeld der Entwicklung einer neuen Choreographie wirft sie alles Inspirierende in diese Kiste: Postkarten, Bücher, Zeitungsartikel und sogar Möbelstücke. Ist die Kiste gefüllt, leert sie sie aus, geht die Fundstücke durch und lässt sie zu sich sprechen. Daraus entwickelt Twyla Tharp die Elemente ihrer Choreographien*.
Wie ich das Konzept der Ideenkiste für meine tägliche Arbeit nutze und wie es mir hilft Vorträge, wissenschaftliche Texte, Computer-Programme oder Flugmaschinen zu entwickeln, zeige ich in diesem Artikel.
Das Projekt
Meine Blog-Artikel entstehen entweder spontan, wenn ich ein konkretes Problem lösen musste, oder gezielt, über eine längere Zeit geplant. Ich suche mir ein Thema aus und beginne meine Ideen dazu aufzuschreiben. Hier hat sich Evernote sehr bewährt, das ich für viele Aufgaben nutze. Ich beginne meist mit einer Textnotiz, in der ich meine erste Idee aufschreibe und festlege, was das Ziel des Artikels sein soll. Über die nächsten Tage sammele ich dann Bilder, Zitate und Links, die zu dem Thema passen.
Das Sammeln
Bilder füge ich per Drag’n’Drop direkt in Evernote ein, Zitate bekommen ihre eigene Notiz und Links bzw. Webseiten kommen über die praktische Clipper-Funktion direkt aus dem Browser vollautomatisch zu Evernote. Die so entstehenden Notizen bekommen alle dasselbe Tag, um sie gezielt wieder finden zu können. Wenn es zu viele werden, füge ich sie über die Funktion zum Zusammenführen von Notizen zusammen. So entsteht mit der Zeit eine einzelne Evernote-Notiz mit allen Fundsachen und Ideen zum nächsten Artikel.
Die Umsetzung
Bevor ich mit dem tatsächlichen Schreiben beginne, gehe ich diese Notiz durch und erstelle, wieder in Evernote, daraus die Skizze des neuen Artikels. Natürlich verwerfe ich viele der gesammelten Informationen wieder, recherchiere Dinge erneut. Aber das wichtigste ist, dass meine Gedanken nicht verloren gehen. Genauso gehe ich auch beim Programmieren und Vorbereiten von Vorträgen vor. Ich definiere die Aufgabe, die mein Programm lösen soll bzw. das Ziel meines Vortrags, und sammele API-Dokumentationen, Programm-Code-Schnippsel, Links zu How-Tos, Bilder, Zitate usw. in meiner Ideenbox, bis ich genügend Fundstücke habe, um mir konkret Gedanken zu machen und mit der eigentlichen Umsetzung zu beginnen.
Das Resümee
Wenn man vor einer Aufgabe steht, die kreatives Denken voraussetzt, so ist es sinnvoll zunächst Ideen zusammenzutragen. Es ist viel leichter, Gedanken reifen zu lassen und sie immer mal wieder aufzuschreiben, als Ideen zu erzwingen. Dafür ist Geduld notwendig. Wann immer ich bewusst oder unbewusst über Inspirierendes stolpere, füge ich es der passenden Ideenbox in Evernote hinzu. So entstehen für Vorträge Storys, um die Zuhörer von meinem Thema zu überzeugen, Software-Entwürfe für komplexe Computerprogramme und Blog-Artikel, wie dieser.
Der Appell
Versucht es selbst: Seid geduldig, lasst die Ideen zu Euch kommen und verstaut sie sorgfältig in Eurer Ideenbox.
Preis: Evernote: kostenlos, Premiumversion $45 pro Jahr
Link: http://www.evernote.com
Und Du? Wie sammelst Du Ideen für Deine Projekte? Welche Software hilft Dir? Lass die anderen Leser teilhaben und schreib einen Kommentar!
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