★ HTML-E-Mails, oder willkommen im Jahr 2009

 — 2 minutes read


Unsere Erfahrungen, was wir erlebt und gelernt
haben, prägen unsere Wahrnehmung und setzen uns
damit oft _gedankliche Grenzen_, derer wir uns gar
nicht bewusst sind. Aus der Psychologie ist
bekannt, dass Menschen dazu neigen, ihre
Entscheidungen in Einklang mit früheren
Entscheidungen zu treffen. Dies gilt auch dann,
wenn die frühere Entscheidung nicht optimal
gewesen ist. Nicht von ungefähr heißt es oft “Dat
ham wa scho imma so jemacht!”. Deshalb sollten wir
versuchen alte Entscheidungen und Verhaltensweisen
immer wieder zu überdenken und in Frage zu
stellen; machmal geschieht dies auch zufällig.

Vor ein paar Tagen antwortete ich auf eine längere
E-Mail und ertappte mich dabei, wie ich mit
_ASCII-Zeichen_ versuchte _Hervorhebungen_ und
_verschachtelte Listen _zu beschreiben. Keine
Frage, es wurde _unübersichtlich_. Diese
Gewohnheit stammt aus der Zeit als Bandbreite noch
teuer war und Formatierungen verpönt. Chris
Anderson
(http://de.wikipedia.org/wiki/Chris_Anderson)
beschreibt in seinem Artikel “Tech Is Too Cheap to
Meter”
(http://www.wired.com/techbiz/it/magazine/17-07/mf_freer?currentPage=all)
(eng) sehr eindrucksvoll, dass _Bandbreite heute
kostenlos_ sei und er hat Recht!

Dennoch bleiben wir unseren alten Gewohnheiten
verhaftet und schicken unsere E-Mails immer noch
wie vor 40 Jahren
(http://ueberallbuero.de/2009/06/12/drop-io-oder-der-anhang-ohne-e-mail/).
Weil wir aber wissen, dass Leserlichkeit für das
Verständnis notwendig ist, fügen wir PDF- und
Word-Dokumente in Megabyte Größe hinzu — ist das
nicht ein bisschen verrückt? Wir schauen Videos
auf _YouTube_, surfen auf _Flash animierten
Webseiten_ und verschicken unsere Urlaubsfotos per
_Web 2.0_; und doch “sparen” wir Bandbreite bei
E-Mails?

Ich bin der Meinung, es ist total verrückt und formatiere meine E-Mails mit HTML leserlich, sodass ich auf den Anhang verzichten und die Leser meine Texte direkt verstehen können. Wir leben nicht mehr in den 70ern, sondern im 21. Jahrhundert, also hinterfragt Eure Gewohnheiten, seit konsequent und schreibt doch gleich vernünftig formatiert, so wie Ihr es in Word, OpenOffice und LaTeX schon macht.

[gallery link=“file” order=“DESC” columns=“2”]

Preis: kostenlos

Link: Chris Anderson, ”Tech Is Too Cheap to Meter: It’s Time to Manage for Abundance, Not Scarcity”**
**

Und Du? Sind HTML-E-Mails immer noch ein rotes Tuch für Dich und wenn ja, warum? Oder hast Du die alte Gewohnheit überkommen und schreibst E-Mails genauso wie andere Texte? Diskutier mit den anderen Lesern und mir und schreib einen Kommentar.